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Hochschulzugang für Geflüchtete

Um die Geflüchteten schnellstmöglich zu inkludieren, ist der Zugang zu Bildung ein wichtiger Schritt. Dazu gehört natürlich auch die Hochschulbildung. Zurzeit stellen sich den Geflüchteten oft unüberwindbare bürokratische Hürden in den Weg. Sie müssen daher über die Chancen eines Hochschulstudiums und die Schritte dahin gut informiert werden und ihnen muss die nötige Beratung und Unterstützung kostenlos gewährleistet werden. Der AStA muss hier zusammen mit der Hochschule eine zentrale Anlaufstelle mit den nötigen Mitteln zur Verfügung stellen.

Wer denkt bei der Flucht im Bürgerkrieg schon an das Abiturzeugnis?

Neben einem erweiterten Beratungsangebot brauchen wir Änderungen beim Hochschulzugang. Wir setzen uns auf NRW-Ebene dafür ein, dass Hochschulen flächendeckend kostenfreie Methoden zur Erteilung der Hochschulzugangsberechtigung entwickeln und anbieten. Darüber hinaus müssen kostenlose Sprachkurse angeboten werden, um die notwendigen Sprachkenntnisse erwerben zu können.

Gegen Rechts, gegen Antisemitismus!

„Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung.“

Theodor W. Adorno

Der Vormarsch nationalistisch gesinnter Politiker*innen ist nicht mehr zu übersehen. Rechte Hetze begegnet uns täglich auf dem Campus, in den Medien und in den sozialen Netzwerken. Die Studierendenschaft und somit der AStA muss dieser Entwicklung entschlossen entgegentreten.

Im Umfeld der Hochschule sind es vor allem Verbindungen und Bur-schenschaften, die insbesondere Deutschtümelei, Sexismus und die „Bürgerliche Maske des Nationalismus“ vertreten. Das lehnen wir strikt ab. Dazu fordern wir, dass Vereine, in denen qua Satzung Menschen aus der Studierendenschaft – insbesondere Frauen* – von der Mitarbeit ausgeschlossen werden, keine Räume der Hochschule mehr bekommen.

Der AStA muss mit seinem Bildungsauftrag die Erinnerungskultur fördern. Eine von uns initiierte Arbeitsgemeinschaft zur Aufarbeitung der Rolle der Aachener Studierendenschaft in der Zeit des NS wurde vom Studierendenparlament beschlossen. Trotz diesen Auftrags hat der diesjährige AStA noch keine Bemühungen unternommen, eine entsprechende Arbeitgemeinschaft zu organisieren.

Wir fordern eine stetige, kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit unserer Studierendenschaft sowie der Hochschule und deren Rolle bei den Bücherverbrennungen, der Verfolgung von Minderheiten und der Rüstungsforschung während der Zeit des Nationalsozialismus.

Wir fordern ein autonomes Referat für die Förderung von Erinnerungskultur und den Einsatz gegen Rassismus und Antisemitismus.

Gleichstellung – mehr als nur Lippenbekenntnisse

Die Uni, ein Ort für Sexismus? Abseits von öffentlich geführten Debatten über Gleichstellung ist das oft Alltag für viele Frauen*. Seien es abschätzige Kommentare über das Aussehen, Hinterherpfeifen oder Diskriminierung, ob durch andere Studierende oder Angehörige der Universität. Hiermit muss endlich Schluss sein!

Deshalb fordern wir:

  • Mehr Offenheit im Diskurs über Sexismus, stärkere Aufklärung der Dozierenden durch die Hochschule
  • Schaffung von Schutzräumen; keine dunklen Ecken auf dem Campus
  • Kein Sexismus auf der RWTH Facebookseite!
  • Kein Geld für Eigeninitiativen, die mit geschlechterdiskriminierenden Motiven werben oder deren Angebot sich nur an privilegierte Gruppen richtet
  • Unabhängigkeit des Gleichstellungsprojekts erhalten

Kritsche Lehre in allen Fächern!

Die Hochschule darf keine reine Lernfabrik sein, in der Inhalte unhinterfragt von Lehrenden an Studierende weitergegeben und dort verfestigt werden: Wer studiert, soll lernen, sich umfassend mit sich und seinem*ihrem Umfeld auseinanderzusetzen. Es ist daher unumgänglich, dass Studieninhalte kritisch hinterfragt werden und im Kontext von Lehrveranstaltungen diskutiert werden. Für Studierende der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften ist dies häufig schon Praxis, während sich MINT-Studierende bisher an der RWTH kaum mit kritischen Aspekten ihrer Lerninhalte auseinandersetzen.

Wir fordern daher, dass angemessene Zeit jeder Vorlesungsreihe darauf verwendet wird, kritische Punkte in der Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Thema aufzuwerfen und zu diskutieren. Hierzu gehören sowohl ethische als auch moralische Fragen, Fragen der militärischen Nutzbarkeit oder Fragen des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit. Die Hochschule soll ihrer Aufgabe als umfassend bildende Einrichtung, aus der reflektierte Menschen hervorgehen, gerecht werden!

Studierendenwerk Aachen

Das Studierendenwerk formuliert als Auftrag die soziale Förderung und Betreuung von Studierenden und versteht sich zudem als sozialer Dienstleister. In einer Umfrage auf dem Campus haben wir diese zentralen Aspekte kritisch hinterfragt. Das Ergebnis unserer Studie lautet: Bei der Ausgestaltung dieses Auftrags gibt es deutlichen Verbesserungsbedarf! Obwohl viele Studierende mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis der Mensa zufrieden sind, besteht weiterhin Unzufriedenheit bezüglich der Qualität und Auswahl des Essens. So wird insbesondere die Ausweitung des vegetarischen und veganen Angebots gefordert.

Zudem verschärft sich die Situation am Wohnungsmarkt jedes Semester. Es gibt zu wenig bezahlbaren Wohnraum für alle, die Plätze in den Wohnheimen des Studierendenwerks sind schnell belegt. Wir setzen uns daher auf NRW-Ebene dafür ein, dass das Land die Studierendenwerke besser finanziell unterstützt, um weiteren Wohnraum zur Verfügung stellen zu können. Gleichzeitig fordern wir, dass sich der AStA, als Vertretung von rund 42.000 Mieter*innen, auch bei der Stadt Aachen dafür einsetzt, die Quote für öffentlich geförderten Wohnraum weiter zu erhöhen. Demnach soll der AStA sich außerdem mit den Möglichkeiten alternativer Wohnprojekte befassen und die Studierendenschaft über entsprechende Möglichkeiten in Kenntnis setzen