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Hochschulzugang für Geflüchtete

Um die Geflüchteten schnellstmöglich zu inkludieren, ist der Zugang zu Bildung ein wichtiger Schritt. Dazu gehört natürlich auch die Hochschulbildung. Zurzeit stellen sich den Geflüchteten oft unüberwindbare bürokratische Hürden in den Weg. Sie müssen daher über die Chancen eines Hochschulstudiums und die Schritte dahin gut informiert werden und ihnen muss die nötige Beratung und Unterstützung kostenlos gewährleistet werden. Der AStA muss hier zusammen mit der Hochschule eine zentrale Anlaufstelle mit den nötigen Mitteln zur Verfügung stellen.

Wer denkt bei der Flucht im Bürgerkrieg schon an das Abiturzeugnis?

Neben einem erweiterten Beratungsangebot brauchen wir Änderungen beim Hochschulzugang. Wir setzen uns auf NRW-Ebene dafür ein, dass Hochschulen flächendeckend kostenfreie Methoden zur Erteilung der Hochschulzugangsberechtigung entwickeln und anbieten. Darüber hinaus müssen kostenlose Sprachkurse angeboten werden, um die notwendigen Sprachkenntnisse erwerben zu können.

Gute Lehre – faires Studium

Ein Ende von jährlich wechselnden Klausurformaten
Die zahlreichen Wechsel zwischen schriftlichen, Single-/Multiple- Choice Klausuren und Prüfungen am PC ist an Instituten, die beispielsweise der Fakultät für Maschinenwesen angehören, keine Seltenheit. Schlecht erprobte Systeme führen dazu, dass der Schwierigkeitsgrad einer Klausur von Semester zu Semester stark variiert. Die Konsequenz ist eine Verunsicherung innerhalb der Studierendenschaft. Es stellt sich zurecht auch die Frage, ob nach drei Versuchen „rausgeprüft“ werden darf, wenn es dreimal ein anderes Klausurformat gab und Studierende gar nicht wussten, was sie zu erwarten haben. Wir fordern, dass die Umstellungen nur noch in begründeten Ausnahmen und nicht häufiger als ein Mal in drei Jahren stattfinden dürfen. Und da hören die Probleme noch nicht auf.
Kofferklausur abends am Hörsaal-Klapptisch? Wir fordern Klausuren zu angemessenen Zeiten in angemessenen Räumen. Nicht nur, damit ihr wach und fit seid, sondern auch, um die Vereinbarkeit von Studium und Familie zu verbessern.

Als gäbe es etwas umsonst
Diesen Eindruck bekommt man, wenn man sich in der Prüfungszeit morgens an der Hauptbibliothek umsieht. Die Lernplätze an der RWTH, vor allem auf dem Campus Mitte, reichen nicht aus. Entlasten können hier unter anderem die Zweit- und Institutsbibliotheken. Wir setzen uns daher für die Ausweitung der Öffnungszeiten an diesen Stellen ein. Beispielsweise beim Heizkraftwerk, das momentan um 18 Uhr schließt. Im Jahr 2016 wurde ein kleiner Teil der Mensa Academica am Wochenende zum Lernraum umfunktioniert. Ein guter Anfang, der in den vergangenen Semestern leider nicht weitergeführt wurde.
Wir arbeiten daran, dass dieses Angebot schon zur nächsten Klausurphase wieder besteht und auch ansonsten vorhandener Raum zum Lernen geöffnet wird.

Anwesenheitspflichten bekämpfen
Mit dem Hochschulzukunftsgesetz wurde 2014 die Anwesenheitspflicht – mit ein paar Ausnahmen – abgeschafft. Diese Entscheidung begrüßen wir weiterhin, aber sie muss auch an der Hochschule umgesetzt werden. Da das nicht überall der Fall ist, fordern wir die konsequente Umsetzung der rechtlichen Lage.

Kritische Lehre
Gerade bei der engen Verknüpfung von Wirtschaft und Wissenschaft ist es wichtig, die Unabhängigkeit von Forschung und Lehre nicht aus den Augen zu verlieren und Lehrinhalte immer wieder kritisch zu hinterfragen. In den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften ist dies schon länger Praxis. Akademiker*innen tragen in ihrem späteren Berufsleben viel Verantwortung und treffen Entscheidungen, die eine Gesellschaft maßgeblich gestalten.  Deswegen möchten wir, dass alle Studierende die Möglichkeit haben, ihr soziales, ökologisches und gesellschaftliches Profil zu schärfen, das kommt insbesondere nach der Bologna-Reform zu kurz. Wir fordern Freiräume im Studium und frei wählbare Module ohne Vorgaben.

Personenmitnahme auf dem Semesterticket

Dank Solidaritätsprinzip bewegen sich Studis in NRW günstig im Nahverkehr, die Solidarität kann aber noch viel weiter reichen! Bis zum Sommersemester 2014 konntest du ab 19 Uhr und am Wochenende eine weitere Person auf deinem Ticket mitnehmen. Bei den letzten Verhandlungen vor drei Jahren entschied sich die Mehrheit im Studierendenparlament gegen die Personenmitnahme. Wir nicht! Denn Solidarität hört für uns hier nicht auf. Mit einer Personenmitnahme am Wochenende und ab 19 Uhr bist du auch mit Nicht-Studis kostenlos im AVV unterwegs. Deswegen werden wir uns dafür einsetzen, dass das nächste Semesterticket wieder eine Personenmitnahme beinhaltet.

Gleichstellung – mehr als nur Lippenbekenntnisse

Die Uni, ein Ort für Sexismus? Abseits von öffentlich geführten Debatten über Gleichstellung ist das oft Alltag für viele Frauen*. Seien es abschätzige Kommentare über das Aussehen, Hinterherpfeifen oder Diskriminierung, ob durch andere Studierende oder Angehörige der Universität. Hiermit muss endlich Schluss sein!

Deshalb fordern wir:

  • Mehr Offenheit im Diskurs über Sexismus, stärkere Aufklärung der Dozierenden durch die Hochschule
  • Konsequentes Vorgehen gegen Seximus!
  • Schaffung von Schutzräumen; • keine dunklen Ecken auf dem • Campus
  • Keinen Sexismus auf der RWTH Facebookseite!
  • Kein Geld für Eigeninitiativen, die mit geschlechterdiskriminierenden Motiven werben oder deren Angebote sich nur an privilegierte Gruppen richtet. Mittel der Studierendenschaft sollen nur für Veranstaltungen ausgegeben werden, die allen Studierenden offen stehen

Politische Bildung

Unpolitisch sein heißt politisch sein, ohne es zu merken.“

– Rosa Luxemburg

Wir wollen demokratische Strukturen an der Hochschule stärken und ausbauen, aber auch proaktiv politische Bildung fördern und anbieten. In Zeiten, in denen unsere Tage von Eilmeldungen und News-Feeds geprägt sind, ist es wichtig, den Überblick zu behalten. Diese bringen zwar viele Vorteile, aber auch Filterblasen und Fake- News mit sich. Umso mehr sind wir gefordert. Der AStA der RWTH muss der politischen Bildung mehr Beachtung und Wichtigkeit schenken und Veranstaltungen anbieten, damit wir weiterhin eine mündige Studierendenschaft in Aachen haben.

Mensa – Wissen was drin steckt

„Ich will gar nicht wissen, wie viele Kalorien das jetzt hat!“ – Wir schon!
Egal, ob aus gesundheitlichen Gründen oder einfach nur, weil der Bizeps wachsen soll und die Lieblingsjeans spack geworden ist, fordern wir, dass das Studierendenwerk die Nährwerte der angebotenen Gerichte deutlich macht. Außerdem sollen Allergiker*innen, Veganer*innen und Vegetarier*innen durch einheitliche Symbole auf den ersten Blick erkennen, was sie essen können.

Wollen die Jusos uns den Schnitzeldienstag wegnehmen?
Nein, denn mit Schnitzeldienstag und Burgerwoche haben die Mensen in Aachen einiges zu bieten, aber leider nicht für alle. Die mittlerweile zwei wöchentlichen veganen Gerichte reichen nicht aus, vor allem, wenn die Beilagen Kartoffelpüree mit Milch und Nudeln mit Ei sind.
Wir sind für einen Ausbau des Angebots, sodass es möglich ist, täglich ein veganes Gericht abseits von Salat und Fritten zu essen. Das bestehende Angebot soll dabei natürlich nicht eingeschränkt werden.

Kein Fußbreit dem Faschismus!

„Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung.“

Theodor W. Adorno

Kein Fußbreit dem Faschismus!
Die rechtsmotivierten Straftaten haben in den letzten Jahren rapide zugenommen. Wir sind uns einig: Jede Form von Gewalt, ungeachtet ihrer Motivation und vermeintlichen Legitimation, ist ein Angriff auf unsere Werte. Aber auch der Rechtspopulismus stellt ein zunehmend großes Problem für unsere Gesellschaft dar. Die Ergebnisse der Landtagswahlen im Mai 2017 bringen es zum Ausdruck: Rechtspopulisten*innen finden Anklang – auch in den Reihen der bürgerlichen Mitte – und das, obwohl sich ihre zurechtgelegten Argumentationen bei genauerer Betrachtung als unhaltbar herausstellen.

Der Ausgangspunkt und das Ziel unserer Politik stellt die gleiche Würde aller Menschen dar. Gerade Studierende stehen in einer besonderen Pflicht, dem bürgerlichen und unterschwelligen Rassismus entgegenzuwirken. Für uns ist es daher wichtig, dass die RWTH weiterhin international bleibt und offen für alle Menschen aus allen Nationen. Daher möchten wir mit euch Projekte gegen rechtes Gedankengut starten und fortführen, den kulturellen Austausch in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen fördern und Menschen, die sich auf der Flucht befinden, helfen.