Anfrage an den AStA bzgl. der Reaktion zum Fall Leupers

Liebe Angehörige des AStA,
liebe AStA-Vorsitzende,
drei Monate ist es jetzt her, dass mit Professor Leupers ein Institutsleiter unserer Hochschule einen rassistischen und absolut menschenverachtenden Beitrag im Internet veröffentlicht hat.
In diesen drei Monaten wurde das Thema in der Studierendenschaft intensiv diskutiert.
Die Hochschulleitung hat alle Verantworung von sich gewiesen.
Weitere Berichte von rassistischem und sexistischem Fehlverhalten durch Leupers sind bekannt geworden.

In der ganzen Zeit bleibt eine Stellungnahme von Seiten des AStA aus.
Der AStA repräsentiert die gesamte Studierendenschaft der RWTH. 30% dieser Studierendenschaft sind internationale Studierende. Insbesondere vor diesem Hintergrund hat der Fall Leupers unter uns Studierenden für Aufregung gesorgt. Das Verhalten von Professor Leupers ist ür uns nicht einfach hinnehmbar. Es scheint aber, als häe der AStA das ema intern mit einem einzigen Instagram-Post abgeschlossen.
Die ausbleibende Reaktion zeigt, dass der AStA mit der Situation offensichtlich überfordert war.

Auch nach drei Monaten kann der Fall Leupers aus unserer Sicht nicht einfach für abgeschlossen erklärt werden. Eine Fehleranalyse ist mindestens aus dem Grund notwendig, dass sich die gleichen Fehler in Zukunft nicht wiederholen.

Als Juso-HSG fordern wir deshalb vom AStA Antworten auf die folgenden Fragen. Wir bitten die einzelnen Referent*innen des AStA jeweils um separate Antworten.

  • Warum ist eine angemessene Reaktion des AStA bis heute ausgeblieben? Wie sahen die internen Prozesse im Umgang mit dem Vorfall Leupers aus und an welchen Stellen gab es Probleme? Welche Probleme haben im einzelnen eine Reaktion des AStA behindert?
  • Wie geht der AStA mit diesen Fehlern um? Wurden diese Probleme intern thematisiert oder mit der Aufarbeitung der internen Prozesse begonnen? Falls bereits Maßnahmen zu Aufarbeitung ergriffen wurden: Wie weit sind diese fortgeschritten, bis wann sind diese angesetzt und wie erfolgreich verläuft die Aufarbeitung bisher?
  • Wie ist der AStA auf vergleichbare Vorfälle in der Zukunft vorbereitet? Würde der AStA auf vergleichbare Vorfälle in Zukunft anders reagieren und falls ja, wie sähe diese Reaktion aus?
  • Wie wurden interne Prozesse verändert, um in Zukunft eine Reaktion in angemessener Geschwindigkeit gewährleisten zu können?
  • Wie bewerten die Referent*innen die bisher geleisteten Maßnahmen mit Hinsicht auf Erfolg und Umfang?
  • Gab es seit dem Vorfall vergleichbare Situationen und wenn ja, ist der AStA in diesen Fällen nach Ansicht der Referent*innen angemessen damit umgegangen?

Der Beitrag von Professor Leupers wird nicht der letzte Fall rassistischen Fehlverhaltens an der RWTH gewesen sein. Ganz im Gegenteil leiden viele Studierende an unserer Hochschule regelmäßig unter Diskriminierung. Um für und mit den Betroffenen gegen diesen Rassismus anzugehen, braucht die Studierendenschaft einen veränderten, handlungsfähigen AStA.
Wir hoffen daher, dass wir im AStA eine Reflektion des eigenen Umgangs mit dem Fall Leupers anstoßen können und dass die mangelhaften Prozesse in diesem Zusammenhang kritisch analysiert werden.

Stellvertretend Für die Juso-HSG,
Fynn, Simeon und Joé